Donnerstag, 20. August 2009

One mans trash is another ones treasure


Ich erzähle heute Roseannes oder kurz Roseys Geschichte, sie ist ein bisschen lang aber lesenswert.
im Februar bekamen wir einen Anruf von Nikos, einem jungen griechischen Lehrer, der einen Hund in seiner Strasse aufgelesen hatte, und völlig aufgebracht war.
Er behielt sie für einen Tag bei sich da ich sie nicht sofort unterbringen konnte. Am nächsten Tag fuhr ich also nach Naoussa um den Hund zu holen.
Als ich den Hund sah wusste ich auch warum er so aufgebracht war.
Rosey wog 15 kg, sie hatte hohes Fieber, einen Tumor am Bauch und ihr Hinterbein sah gar nicht gut aus, die Muskulatur hatte sich schon zurück gebildet. Ich fuhr direkt mit ihr zum Tierarzt, liess mir aber noch das versprechen abringen das ich sie nicht einschläfern lassen würde, ohne mit ihrem finder rücksprache zu halten.
Er versprach hoch und heilig alle kosten zu übernehmen um uns mit Rosey zu helfen. Der Tierarzt testete sie auf die bekannten Mittelmeer krankheiten ( alles negativ) und ich nahm sie mit nach Hause.
Als sorgenkind durfte sie natürlich mit ins Haus. Sie erholte sich ganz gut, nahm schnell zu und wurde sehr lebendig und überschwänglich. Nikos meldete sich fast täglich und kam eine woche später zu besuch.
Es war klar, er hatte sich hals über kopf in diesen Hund verliebt. Rosey bekam alles an Problemen was man nur haben kann, sie bekam ein Hautproblem, eine Durchfall erkrankung, Zwingerhusten, wurde läufig und als wir Rosey kastrierten liessen wir den Tumor entfernen und es war tatsächlich ein krebs bedingter Tumor.
Nikos kam jede Woche und ging mit ihr spazieren, er "stellte sie seiner freundin vor", er kam am Tag ihrer operation und sass neben ihr und streichelte sie.
Er sagte -ich glaube dieser hund ist mit mir seelenverwandt, ich hatte auch krebs- Er wollte sie unbedingt adoptieren, jedoch war die situation nicht gerade ideal.
Sein Haus befand sich noch im Bau und er wollte sie dort an einer Kette halten, bis er endlich dort wohnen können würde, natürlich war ich dagegen. Doch er kam 3 Monate lang 1-2 mal die woche rosey besuchen.
Mein widerstand bröckelte und ich willigte ein mir den Platz wenigstens anzusehen.
Wir fuhren also dorthin und die ganze Familie erwartete uns mit spannung. Neben seinem zukünftigen Haus steht das Sommer haus seiner Familie, und sie verbringen eigentlich den ganzen Sommer dort. Sie halten ihre Hühner dort (denen sie wirklich einen Palast gebaut haben wie ich ihn noch nie für hühner gesehen habe) und versorgen alle streunenden Katzen. Er zeigte mir was er alles für Rosey bauen würde und wohin und war ganz aufgeregt.
Die nächsten Tage dachte ich ständig darüber nach und willigte schlussendlich ein, unter der Bedingung das wir kontrollieren dürfen und in der Hoffnung das ich das nicht würde bereuen müssen.
Im April zog Rosey um, und ich musste nichts bereuen, sicher, sie könnte jetzt auf einem Sofa liegen aber sie könnte unmöglich mehr geliebt werden. Noch immer meldet er sich ab und zu und erzählt von ihren Abenteuern und erst vor kurzem kamen mich die beiden besuchen. Rosey schläft allein auf dem Grundstück an einer langen Laufkette in einem Luxus Hunde Haus, ist aber ansonsten frei und hat anschluss an die Familie, sie wird den Winter in seiner Wohnung verbringen, seine Mutter kocht für den Hund, Rosey geht mit ihm spazieren, schwimmen, Boot fahren und ist ein Familienmitglied geworden.

1 Kommentar:

  1. Das ist eine sehr schöne Geschichte und es freut mich, auch mal positives von Griechen zu hören - leider gibt es zu viele Negativbeispiele in Sachen Tierschutz, aber daran sieht man mal wieder, dass man nicht alle über einen Kamm scheren kann. Ich freue mich sehr für diesen Hund. Und den Lehrer.

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